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Immobilien kann von Auto lernen

Immobilien kann von Auto lernen. Schon früher war die Dominanz von AutoScout erdrückend. Andere Portale wie car4you.ch wurden zu Nischenplayern degradiert. Auch die Inserenten bekamen dies zu spüren. So wurden die Preise erhöht und kürzlich gar ein neues Preismodell lanciert. Statt für das Inserat zu bezahlen, will AutoScout sich nun am Kaufpreis beteiligen. Sicher auch ein spannendes Modell für die Immobilieninserate.

Jetzt prescht Emil Frey einmal mehr vor und lanciert carmarket.ch. Dabei handelt es sich um ein Autoportal, das ausschliesslich Autos von Händlern zeigt. Schon im letzten Jahrtausend trat der Autohändler gegen die Medien an. Ab 1979 boykottierte er den Tages-Anzeiger. Den Bann hielt er 20 Jahre aufrecht, um dann kurz vor der Jahrtausendwende das Ende des Streiks anzukündigen. Und jetzt also mit carmarket.ch ein eigener Automarktplatz. Aktuell finde ich fast 23'000 Fahrzeuge auf carmarket.ch, gegenüber fast 175'000 bei AutoScout24. Das Portal soll auch anderen Autoimporteuren offen stehen. Dies ist auch nötig, wenn das Portal eine gewisse Bedeutung erhalten soll. Allerdings wird carmarket.ch zum Marktführer niemals aufschliessen können, weil keine Autos von Privaten akzeptiert werden.

UNTERSCHIEDE SIND VORHANDEN

Der Unterschied von carmarket.ch zu newhome.ch ist augenfällig. Die auf dem Marktplatz ausgeschriebenen Autos gehören dem Händler, während die zu verkaufenden Häuser und Wohnungen nur treuhänderisch beim Makler sind. Emil Frey hat zudem einen ganz anderen Hebel, um seine Händler zur Insertion auf carmarket.ch zu «motivieren». Bei newhome.ch sind gewisse Immobilienfirmen zwar Miteigentümer des Portals. Aber sie sind nicht alleine, wenn es um Entscheidungen geht. Dann reden die Kantonalbanken und neu auch die AXA Versicherung mit. Würde newhome.ch sich konsequent als das Portal der Immobilienbranche positionieren, dann würden auf immoscout24.ch «nur» noch die Inserate von Privaten aufgelistet. Leider funktioniert dies so nicht, weil die A) die Loyalität unter der Branche nicht sehr gross ist und B) der Eigentümer der Immobilie vielfach die Publikation auf den führenden Marktplätzen vorgibt.

Auch die Autobranche könnte unter Druck von grossen, weltweit tätigen Playern kommen. Amazon.com startet in Amerika als Autohändler durch. Branchenkenner sagen voraus, dass Autohändler wie auch Autoplattformen deshalb unter Druck kommen werden. Amazon profitiert von einer riesigen Reichweite. So hat in Amerika heute schon jeder Haushalt mehr als ein Amazon Prime Konto. Der Kenner empfiehlt der europäischen Autoindustrie, die Entwicklung von Amazon sehr genau zu verfolgen.
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